Fasergewinnung durch Rösten der Brennessel
Müssen Brennesseln geröstet werden?
Rösten ist ein Zwischenschritt bei der Brennesselfasergewinnung. Er hilft dir die geniale Faser, die zwischen dem verholzten Inneren und der dünnen Außenschicht liegt, freizulegen. Dadurch erhalte ich eine reine, weiche Faser im Gegensatz zur nicht gerösteten harten Faser – der Unterschied ist wirklich massiv. Nun ist dieser Vorgang etwas zeitaufwendig und bedarf mehrerer Tage Vorbereitung!
Im Full-Survival hab ich diese Zeit oft nicht und für eine Feuerbohrerschnur ist der Röstvorgang auch gar nicht immer notwendig. Eine weiche, reine Faser ist vorallem aber für die Gewebeherstellung, sprich Kleidung von Vorteil.
Für eine Schnur, die etwas zusammenhalten soll oder etwas in Bewegung bringen soll, wie die Spindel des Feuerbohrers, sehen die Fasergewinnungsschritte wie folgt aus:
Mach dich mit der Brennessel (Urtica dioica) vertraut,
finde sie in deiner Umgebung und beobachte sie bestenfalls solange bis sich eine tiefe Dankbarkeit in dir ausbreitet. Dort wo reichlich Brennessel vorhanden sind und diese nicht von anderen Lebewesen bevölkert werden, kannst du auch schon vor der Blüte und Samenreife, die Pflanzen ernten.
Warum würdest du diesen Rat befolgen und Warum würdest du ihn nicht befolgen? Wie vermehrt sich die Brennessel? Stelle dir Fragen und du wirst sehr viel über diese wunderbare Pflanze heraus finden.
Mit einem sauberen Schnitt ca. 10 cm über dem Boden. Geben und Nehmen ist ein Grundprinzip des Lebens – Was kannst du dem Platz zurückgeben?
Streife die Blätter mit einem Handschuh ab
oder entferne sich mit deinen Fingernägeln Schritt für Schritt. Die Blätter, Blüten und Samenstände kannst du weiter verwenden, entweder in der Küche – durch kurzes Abkochen oder Überbrühen kannst diese entwaffnen (Tee, Kaltgetränk, Spinat, Chips, als Gemüse in Saucen, Dips oder Reis) oder im Garten als Mulch oder Brennesseljauche. Warum hat die Brennessel Brennhaare und wie funktioniert dieser Schutzmechanismus?
Klopfe oder Rolle die Stängel flach und öffne ihn der längs nach mit dem Daumen.
Löse das verholzte Innere von der Faser Schritt für Schritt knicke immer wenige Zentimenter ab und löse die verholzten Teile. Dabei achtsam und vorsichtig lösen.
Lass die Faser trocknen!
An einem sonnigen Tag geht das sehr rasch ansonsten solltest du bedenken, dass sich eine in frischem Zustand gezwirnte Faser beim Trocknen verändert. Die Faser schwindet in sich und dadurch verliert die Schnur dann an Festigkeit. Falls du sofort eine Schnur brauchst kann dir das egal sein.
Nimm die getrocknete harte Faser und rolle sie zwischen deinen Händen bis sie wieder einigermaßen weich wird. Die verholzten Teile lösen sich jetzt von der eigentlichen Faser.
Verzwirne die Faser zu einer Schnur und drille damit ein Feuer oder binde Dinge zusammen. Hier findest du auch einen Beitrag über die Schnurherstellung aus Brennessel.
Die Faser einer Brennessel ist goldes Wert. Sie hält wirklich alles was es verspricht. Sehr gut zum verarbeiten und hält wirklich viele viele Drillvorgänge beim Feuerbohren.
Brennesseln und ihre Faser finden wieder in unser Gedächtnis. Nicht nur als Schnur, auch für Kleidung und Webereien ist sie sehr begehrt.
In unseren Survival Kursen zeigen wir diesen Vorgang bis zur fertigen Feuerbohrerschnur. Von der Ernte, Aufbereitung und dann die Drehtechnik dazu. Eine gute Schnur braucht eine gute Technik.
Unseren Survival Basiskurs können wir hier wirklich sehr empfehlen. Aber auch die Familiencamps – Wilde Woche und Survival für die Familie. Hier findest du über die Brennessel hinaus noch viel viel mehr Skills für deine tiefe Verbindung zur natürlichen Ordnung.
Ich wünsche dir viel Spass und Freude bei deinem Brennesselexperiment.
Sandra Wundsam/Müllegger
P.S.: schreibe deine Fragen und auch deine Erfahrungen in die Kommentare, ich werde so gut es geht dir antworten.
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